
"Flexible Learning" heißt, den Lernenden und/oder dem Unternehmen eine flexibel handhabbare Auswahl an Qualifizierungsmöglichkeiten anzubieten, die den individuellen, unternehmerischen und gesellschaftlichen Zielsetzungen entsprechen. Das soll es Einzelhandelsunternehmen ermöglichen, ihren konkreten Personalbedarf so optimal und effektiv wie möglich zu decken.
Um diesen Prozess beispielhaft in den Handel einzuführen, hat das Projektteam zehn E-Learning-Module zu den Themen Marketing und Wirtschaft entwickelt. Die Module umfassen alle Ausbildungsstufen – angefangen von der Berufsvorbereitung bis hin zum Bachelor. Zudem hat das Team auch ein Zertifizierungsmodell für diese erarbeitet. Basis ist die Entwicklung einer Online-Community, in der Lernende und das Bildungspersonal miteinander kommunizieren können.
Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, unterstützt das Vorhaben mit einem Blended-Learning-Konzept das Bildungspersonal dabei, flexiblere Lernmöglichkeiten in den Bildungsprozess zu implementieren.
Das didaktische Konzept ist so ausgerichtet, dass eine flexible Nutzung der Module in unterschiedlichsten Lernszenarien und an verschiedenen Lernorten möglich ist. Den Ausgangspunkt bilden dabei die Handlungsorientierung und der Praxisbezug.
Flexible Learning ist ein ganzheitlicher Konzeptansatz, der den gesamten Bildungsprozess umfasst. Im Mittelpunkt steht der oder die Lernende als Einzelperson oder die Angestellten eines Unternehmens mit einem konkreten Bildungsbedarf. Hinzu kommen individuelle und unternehmensspezifische Voraussetzungen und Rahmenbedingungen.
Aufbau der E-Learning-Module
Die im Projekt Flexible Learning entwickelten E-Learning-Module
- sind handlungs-kompetenzbasiert
- bauen vertikal aufeinander auf
- sind in sich geschlossen, um flexibel in unterschiedlichen Lernszenarien und Rahmenbedingungen eingesetzt werden zu können
- fördern selbstgesteuertes Aneignen von komplexen betrieblichen Situationen und Sachverhalten
- stellen betriebliche Handlungssituationen dar
- beinhalten unterschiedliche fachliche Zusammenhänge, unabhängig von den einzelnen Fachsystematiken
Virtuelle Handelsunternehmen als Basis für die Lernsituationen

Um der Vielfalt im Handel mit verschiedenen Branchen, Betriebsformen, Größen etc. gerecht zu werden, hat das Projektteam ein virtuelles Einkaufscenter angelegt. Dieses besteht wiederum aus zahlreichen unterschiedlichen Handelsunternehmen, die die Basis für die einzelnen Lernsituationen darstellen. Dazu gehören beispielsweise ein Supermarkt, ein Baumarkt, ein Weinfachgeschäft, ein Möbelmarkt, ein Babyausstatter, ein Drogeriemarkt, ein Jeansladen, ein Lampengeschäft etc.
Um den Erfolg und die Nachhaltigkeit des Projektes zu gewährleisten, hat Flexible Learning das Bildungspersonal in die Umsetzung des Konzeptes mit einbezogen. Das Bildungspersonal ist dabei ein unverzichtbarer Bestandteil des Bildungsprozesses.
Themen der Qualifizierung sind unter anderem die Vermittlung von Flexible Learning-Kompetenzen sowie die notwendigen Vorbereitungen, um die E-Learning-Module zu erproben.
Grafik: © Zentralstelle für Berufsbildung im Einzelhandel e.V.