In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Schwerin präsentierten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Bildungs- und Technologiezentrum in Schwerin digitale Lehr-/Lernkonzepte, die in Anwenderworkshops praktisch erlebbar gemacht wurden. So hatten die Teilnehmenden im Vorfeld der Veranstaltung die Wahl zwischen den Workshops Kfz4me, KeaP digital und Social Virtual Learning.

Veranstalter/-innen und Referenten der 19. Etappe der BMBF-Roadshow "Digitale Medien im Ausbildungsalltag" am 24. Oktober 2019 in Schwerin (v.li.): Laura-Marleen Feldt (HWK Schwerin), Olaf Aschmann (Kompera GmbH), Max Zollenkopf (Kompera GmbH), Andreas Düsing (HWK Schwerin), Ronny Willfahrt (Verband Druck und Medien NordOst e.V.), Frank Fischer (Bundesverband Druck und Medien), Udo Petruschkat (BBZ Märkischer Kreis), Katja Stamm (BMBF), Michael Härtel (BIBB), Dr. Markus Schäfer (Hönne Berufskolleg Menden), Isabel García-Wülfing (BIBB)
Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Andreas Düsing, Leiter des Bildungs- und Technologiezentrums, und Katja Stamm vom BMBF, Referat 323 - Infrastrukturförderung Schule. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Michael Härtel, Leiter des Arbeitsbereichs "Lehren und Lernen, Bildungspersonal" im BIBB.

Nach einer Einführung zu den Inhalten der parallel stattfindenden Anwenderworkshops sowie einer kurzen Vorstellung der Referenten, teilten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die rund dreistündigen Workshops auf. Die Möglichkeit, Vorgestelltes selbst auszuprobieren und gemeinsam offene Fragen zu erörtern, stand dabei – wie bei allen Etappen der BMBF-Roadshow "Digitale Medien im Ausbildungsalltag" - im Vordergrund.
Inhalte der Workshops
Workshop I: Kfz4me – Erstellung und Nutzung von Erklärvideos zur Entwicklung von Medien-, Sprach- und Sachkompetenz

Das Konzept Kfz4me liefert qualitätsgeprüfte Lernbausteine - passend zur realen Lernumgebung von Auszubildenden - und ermöglicht die integrative Entwicklung von Medien-, Sprach- und Sachkompetenz. Auszubildende bearbeiten eine fachliche Aufgabe und erstellen einen Text sowie einen MP4-Film über ihren Lösungsweg. Dieses Erklärvideo wird als Open Educational Resource auf Youtube bzw. in anderen Systemen veröffentlicht. In Schwerin stellten die Referenten Dr. Markus Schäfer (Hönne Berufskolleg Menden) und Udo Petruschkat (BBZ Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis) den Workshop-Teilnehmenden das Konzept vor. Entstanden ist Kfz4me auf der Basis des BMBF-geförderten Projekts "Didaktische Parallelität und Lernortflexibilisierung" (DiPaL).
Kfz4me integriert digitale Medien so in den Ausbildungsprozess, dass Auszubildende ihre Sach- und Sprachkompetenz entwickeln und sich gleichzeitig mit Fragen der Mediennutzung und Mediengestaltung auseinandersetzen.Die Workshop-Teilnehmenden in Schwerin konnten sich davon ein Bild machen, indem sie selbst ein Erklärvideo erstellten. Daneben wurden die Themen Datenschutz und Urheberrecht diskutiert und die Teilnehmenden bekamen Informationen zu den technischen Voraussetzungen bei der Erstellung von Erklärvideos.

Workshop II: KeaP digital – Betriebliche Experten entwickeln digitale Lerneinheiten für Anlernprozesse am Produktionsarbeitsplatz

Wie können Anlernprozesse digitalisiert werden? Diese Frage beantworteten Max Zollenkopf und Olaf Aschmann (beide Kompera GmbH) im Workshop KeaP digital. Das gleichnamige Tool erweitert das bewährte Patenmodell bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Produktionsarbeitsplatz um digital unterstützte Lernformen.
Das System ermöglicht mit einer IT-gestützten Lehr-Lern-Struktur, Anlernprozesse prozessorientiert aufzubereiten und zu digitalisieren. Erfahrene Fachkräfte erfassen implizites Wissen über Arbeitsprozesse explizit in digitale konfigurierte Lerneinheiten für Kolleginnen und Kollegen. Anzulernende können dann zeitlich flexibel auf die Inhalte der KeaP-Lernanwendung zugreifen und ihren Lernfortschritt dokumentieren. So können Mitarbeitende nachweisen, was sie bereits erlernt haben und sich gegebenenfalls für neue Aufgaben im Unternehmen qualifizieren. Die Workshop-Teilnehmenden in Schwerin lernten die Bedienung der KeaP-Lernanwendung kennen und bereiteten einen Anlernprozess exemplarisch auf. Die KeaP-Lernaufgaben bestehen aus einem Lernziel, Aufträgen und Lernmaterialien wie z.B. Dokumenten, Videos oder Bildern.
Workshop III: Social Virtual Learning – Gemeinsames Lernen in der virtuellen Realität

Social Virtual Learning – kurz SVL – befähigt zum selbstbestimmten Lernen in einer Virtual Reality-Umgebung. Auf diese Weise ermöglicht die Anwendung völlig neue Interaktions- und Kollaborationskonzepte und trägt dazu bei, praxis- und arbeitsplatznahe Lernerfahrungen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen – unabhängig davon, welche Maschinen an einem bestimmten Lernort verfügbar sind. Im Mittelpunkt steht bei SVL, das auf der Anwendung Social Augmented Learning (SAL) aufbaut, das handlungsorientierte Lernen.
Im Workshop Social Virtual Learning bekamen die Teilnehmenden die Gelegenheit, in die Rolle eines virtuellen Monteurs zu schlüpfen, der Reparaturarbeiten an einer komplexen Druckmaschine durchführt. Den SVL-Workshop in Schwerin leiteten Ronny Willfahrt (Verband Druck und Medien NordOst e.V.) und Frank Fischer (Bundesverband Druck und Medien).
- www.social-virtual-learning.de
- Eintrag in der Projektdatenbank
- Workshop-Präsentation
- SVL: Das didaktische Konzept
Kontakt
Bei Fragen rumd um die Roadshow "Digitale Medien im Ausbildungsalltag" senden Sie eine Nachricht an roadshow@qualifizierungdigital.de
Bildnachweis: Stephan Rudolph-Kramer © BIBB