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Inklusion durch Digitalisierung

Mit der Förderrichtlinie "Inklusion durch digitale Medien in der beruflichen Bildung" unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Menschen mit Behinderungen beim Erlernen und langfristigen Ausüben einer beruflichen Tätigkeit.

Rollstuhlfahrer mit Tablet in Lernsituation

Bestehende Angebote in der Aus- und Weiterbildung sind nicht immer auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ausgelegt. Genau an dieser Stelle können neue digitale Medien einen wichtigen Beitrag leisten, denn digitale Medien können Bildungsangebote an besondere visuelle, auditive und haptische Bedürfnisse - und damit an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen - anpassen. Diese Eigenschaft macht digitale Medien für den Lehr- und Lernprozess von Menschen mit körperlichen, geistigen oder Sinnes-Behinderungen besonders wertvoll. Dadurch sollen in Einrichtungen der beruflichen Bildung sowie auf dem Arbeitsmarkt bestehende Barrieren, die für Menschen mit gesundheitlichen, körperlichen oder geistigen Einschränkungen Hindernisse darstellen, überwunden und abgebaut werden. Auf der einen Seite sollen Auszubildende mit Behinderung durch den Einsatz digitaler Medien ermutigt werden in die berufliche Aus- und Weiterbildung zu gehen. Auf der anderen Seite sollen Unternehmerinnen und Unternehmer überzeugt werden, Menschen mit Behinderungen auszubilden bzw. einzustellen. Die aktive und unabhängige Gestaltung der eigenen Berufsbiographie von Menschen mit Behinderungen soll gestärkt und deren Chancen am Arbeitsmarkt erhöht werden

Mit der Förderrichtlinie "Inklusion durch digitale Medien in der beruflichen Bildung" leistet das BMBF auch einen Beitrag zur Modernisierung der beruflichen Bildung im Rahmen seines Förderprogramms "Digitale Medien in der beruflichen Bildung". Es unterstützt damit zudem die Umsetzung der Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention, des Nationalen Aktionsplans zur UN-Behindertenrechtskonvention (NAP 2.0) sowie des Bundesteilhabegesetzes.

Folgende Projekte werden vom BMBF im Rahmen der Richtlinie "Inklusion durch digitale Medien in der beruflichen Bildung" gefördert (alphabetisch sortiert):

ProjekttitelBeschreibungWebseite
Be-IT-InkZiel des Vorhabens ist es, mit Hilfe von AR- und VR-Technologie, Auszubildende mit Lernbehinderungen darin zu unterstützen, übergreifende Kompetenzen für die berufliche Bildung aufzubauen. Dazu werden Lehr-/Lerninhalte entwickelt, die darauf abzielen, das räumliche Vorstellungsvermögen zu fördern sowie Inhalte zur Arbeitssicherheit vermitteln.
DIAIm Verbundvorhaben wird die barrierearme, digital unterstützte Lernumgebung DIA entwickelt und mit einer heterogenen Erprobungsgruppe in einem Hotel, das Menschen mit Behinderungen ausbildet und beschäftigt, pilotiert und evaluiert.
diBassDas Projekt verfolgt das Ziel, Menschen mit kognitiven Einschränkungen neue berufliche Perspektiven in verschiedenen sozialen Dienstleistungsbereichen zu eröffnen. Um die Integration dieser Zielgruppe in den ersten Arbeitsmarkt zu verbessern, sollen Einmündungswege in anerkannte Ausbildungsberufe entstehen.
IDiTIn inklusiven, digitalen Lernsettings werden Online-Tandems mit Menschen mit und ohne Behinderung gebildet. In einer Online-Community unterstützen sich Menschen mit Beeinträchtigungen, die zu den Kaufleuten für Büromanagement umgeschult werden, und nicht beeinträchtigte Auszubildende wechselseitig beim Erwerb von Fach- sowie Medienkompetenzen.
IKKEHauptziel des Projektes ist die Entwicklung und Erforschung von innovativen, digitalen Lehr-/Lernumgebungen für das Berufsbild Koch bzw. Köchin. Dazu wird unter anderem eine Testküche als Lernort eingerichtet, in der Auszubildende mit und ohne Behinderung oder Beeinträchtigung miteinander und voneinander lernen können.
incluMoveDas Projekt zielt darauf ab, Menschen mit Behinderungen auf dem Weg ins Arbeitsleben durch AR-Technologien bei Montagetätigkeiten so zu unterstützen, dass berufliche und lebenspraktische Fähigkeiten für eine möglichst selbständige Zukunft erworben werden. Montagetätigkeiten sind dabei eine zentrale Anforderung an die meisten gewerblich-technischen Berufsbilder – von den Metall- über die Elektroberufe bis zur Lagerlogistik.
Inclusive-OCWIm Verbundprojekt geht es daher darum, online-verfügbare, offene Lehr- und Lerneinheiten von Hochschulen für die Nutzung durch sehbehinderte Menschen zu erschließen. Dadurch sollen Menschen mit Seheinschränkung neue berufliche Perspektiven eröffnet werden.
InKraFTDas Projekt möchte für Menschen mit Behinderung neue berufliche Perspektiven im Bereich des Kfz-Handwerks schaffen. Durch den Einsatz digitaler Medien und Technologien sollen sie befähigt werden, den Beruf des Kfz-Mechatronikers bzw. der Kfz-Mechatronikerin zu erlernen und auszuüben.
InProD²Das Verbundvorhaben verfolgt das Gesamtziel, aufbauend auf bundeseinheitlichen Inhalten und Rahmenbedingungen, behinderten Menschen und ihren Ausbilder/-innen digitale, barrierekompensierende Hilfe für eine inklusive und praxisnahe Berufsorientierung zu bieten, die berufliche Erstausbildung zu unterstützen und neue Perspektiven auf dem ersten Arbeitsmarkt zu eröffnen.
IvÜFAKernidee des Verbundvorhabens ist die Weiterentwicklung eines Übungsfirmenkonzepts zu einem virtuellen Lernraum, in dem behinderte und nichtbehinderte sowie gesundheitlich eingeschränkte Menschen gemeinsam kaufmännische Praxis erfahren. Zu diesem Zweck wird eine virtuelle Übungsfirma konzeptionell und didaktisch entwickelt.
LernBARDas Verbundvorhaben zielt auf die Modernisierung der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Bereich der hauswirtschaftlichen Dienstleistungen, um Menschen mit Behinderung - im Wesentlichen mit Lernbeeinträchtigungen - durch den Einsatz von Augmented Reality-Lernangeboten für die Integration in den ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren.
MeinBerufBauDas Projekt ist im Bereich der beruflichen Erstausbildung verortet. Zielgruppe sind Auszubildende, die eine duale Ausbildung in einem Ausbildungsberuf der Bauwirtschaft absolvieren. Im Sinne einer inklusiven Grundhaltung fördert das Projekt das gemeinsame Lernen von Menschen mit und ohne Lernbehinderung.
miTASDas Verbundvorhaben verfolgt das Gesamtziel, die Beschäftigungssituation von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt nachhaltig durch den Einsatz eines mobilen Systems zum digital gestützten, multimedialen Lernen und Trainieren von praktischen Handlungsabläufen in beruflichen Ausbildungs- und Arbeitsprozessen zu verbessern.
Reality CoachDas Verbundvorhaben zielt darauf ab, Menschen mit Behinderungen so weiterzubilden, dass sie mit einem neuen Aufgabenspektrum – möglichst an ihrem alten Arbeitsplatz – weiterhin am Berufsleben teilhaben können. Aus der Gruppe der leistungsgewandelten und schwerbehinderten Menschen werden durch ein strukturiertes Assessmentverfahren geeignete und motivierte Teilnehmer zur Qualifikation zum Reality Coach ausgewählt.
SmarteInklusionDas Projekt richtet sich an Menschen mit Hirnschädigung und diagnostizierter geistiger Behinderung, die durch hierfür geschulte Job Coaches und digital bereitgestellte Trainingsangebote bei der beruflichen (Re-)Qualifizierung unterstützt werden sollen. Die Unterstützung dieser Zielgruppen mittels mobiler Endgeräte wird mit der Plattform "SmarteInklusion", bestehend aus einer Web-Anwendung in Kombination mit mobilen Applikationen und einem modular aufgebauten Baukastensystem realisiert.
STABILIm Projekt werden digitale Werkzeuge bereitgestellt, die es Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und eingeschränkter Lautsprache ermöglichen sollen, in Selbsteinschätzung eigene Kompetenzen mit den jeweiligen Berufswünschen abzugleichen und individuell passende Berufsoptionen identifizieren zu können. Zu diesem Zweck wird ein digitales Assistenzsystem entwickelt.
TriNMit dem Projekt wird der Prozess der Implementierung des neuen Berufsbildes "Genesungsbegleiter" unterstützt. Dies sind Menschen, die schwere psychische Krisen überwunden haben und nach einer Qualifizierung für Unternehmen der psychiatrischen Versorgung als "Experten aus Erfahrung" arbeiten können.
WayInDas Ziel des Verbundvorhabens ist es, die Position von Personen mit Behinderungen in der Ausbildung und in den Betrieben zu stärken. Hierzu wird ein branchenübergreifendes, digitales und interaktives Informationsangebot für Arbeitgeber zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen bereitgestellt.

Bildnachweis: Alexandra Roth © BMBF

incluMOVE: Video präsentiert Projektergebnisse

Das Projekt incluMOVE unterstützt Menschen mit Leistungsminderung auf dem Weg in den Arbeitsmarkt. Nun hat das Vorhaben ein Video veröffentlicht, in dem die Ergebnisse der Projektarbeit präsentiert werden.

Fachtagung am 15. Juli: Teilhabe durch Digitalisierung in der Arbeitswelt

Können kognitiv beeinträchtigte Menschen mit Hilfe von mobilen Anwendungen durch komplexe Handlungen geführt werden und kann Digitalisierung die Teilhabe am Arbeitsleben verbessern? Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich das BMBF-geförderte Forschungsprojekt "SmarteInklusion – Smart Devices zur Förderung der Inklusion in den ersten Arbeitsmarkt".

Aktion Mensch: Studie zur digitalen Teilhabe veröffentlicht

Die Corona-Pandemie zeigt, dass soziale und digitale Teilhabe zunehmend miteinander verschmelzen: Nur wer Zugang zu Technologie hat und damit auch umzugehen weiß, kann an gesellschaftlichen Prozessen teilnehmen. Für Menschen mit Behinderung kann das zu einer stärkeren Ausgrenzung führen. Davor warnt die Aktion Mensch auf Basis ihrer Trendstudie zu digitaler Teilhabe.

OER ist mehr als schöne kostenfreie Bilder – Inklusion ist mehr als große Schrift

Am 18. August 2020 fand eine Online-Diskussion im Rahmen der Vernetzungsreihe "OERmeetsINKLUSION" für Beteiligte der Inklusions- und OER-Richtlinien statt. Das Thema "Open Education in inklusiven Bildungssettings" wurde von Prof. Dr. Frank J. Müller (Universität Bremen) in einem spannenden Vortrag aufbereitet.

Projekt SmarteInklusion: RehaGoal-App beim DRK im Einsatz

Der Fachdienst für berufliche Eingliederung (FbE) des Deutschen Roten Kreuzes unterstützt mit einer App, die im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts SmarteInklusion entwickelt wird, Jobcoaches und Teilnehmende aus dem Berufsbildungsbereich im Homeoffice.

Qualifizierung des Berufsbildungspersonals in der beruflichen Bildung behinderter Menschen

Für die Teilhabe behinderter Menschen in berufliche Bildung und Beschäftigung besitzt Berufsbildungspersonal entschei­dende Bedeutung. Ein wissenschaftliches Diskussionspapier des BIBB möchte mit Einzelbeiträgen aus fünf Perspektiven einen Beitrag zur Fachdiskussion leisten und zu deren Intensivie­rung anregen.

Projekt PADIGI veröffentlicht Abschlussbericht

Im Projekt PADIGI ist ein Blended-Learning-Kurs entwickelt worden, der Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger für die Bedeutung von digitalen Medien zur Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung sensibilisieren soll. Der Abschlussbericht des Projekts steht ab sofort als Download zur Verfügung.

Weiterbildungsplattform für blinde und sehbehinderte Menschen in der beruflichen Bildung

Mit einer im Projekt "iBoB - inklusive berufliche Bildung ohne Barrieren" entstandenen Weiterbildungsplattform setzt sich der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS) für die Verbesserung der Teilhabechancen blinder und sehbehinderter Erwerbstätiger an beruflicher Weiterbildung ein. Die Webseite umfasst rund 140 barrierefreie Bildungsangebote.